Heute gab es Reste-Pierogi zum Frühstück. Schmeckten noch mindestens so gut wie gestern. Wir hätten sie anbraten können, waren aber zu faul. Dann habe ich mich kurz tätowieren lassen und Corona war ein bisschen spazieren und häkeln.


Später als geplant, aber auch mit besserem Wetter als befürchtet, ging es dann endlich mal in die Altstadt. Wir haben bisher von Warschau ja nur den eher berlinerisch anmutenden Teil gesehen. In der Altstadt kann man von einer Kirche immer schon zur nächsten schauen und ich erspare euch jetzt mal die ganzen Namen. Die Vermutung, dass es sich in der ersten Kirche dieses Urlaubs wohl um Franziskus und nicht um Johannes Paul handelte, hat sich auf jeden Fall bestätigt. Aber zum Glück habe ich dann trotzdem noch mein Bildnis von Johannes Paul bekommen.








Losreißen von all diesen Kirchen konnten wir uns nur, weil unser eigentliches Ziel mit Öffnungszeiten drohte. Öffnungszeiten sind hier generell so ein Ding. Alle Geschäfte (außer mancher Cafés und Supermärkte) scheinen hier frühestens um 11 Uhr zu öffnen. Dafür haben die meisten dann aber auch so bis 19 oder 20 Uhr auf, der Rossmann neben uns sogar bis 21:30 Uhr (gottlose Uhrzeit).
Trotz etwas Herumirrens haben wir es dann noch rechtzeitig zum Dachgarten der Universität Warschau geschafft. Der war leider ein bisschen enttäuschend. Trotz einiger Grasflächen und Hecken wirkte das halt einfach wie ein normales Dach, es blühte auch nichts. Das Schlimmste war aber die Menge an Dingen, die in der Luft rumflogen. Von flauschigen Pollen bis kleinen Insekten war da alles dabei und irgendwann auch in Mund und Nase anwesend. Deutlich schöner war der Garten neben dem Dachgarten. Aber auch da war die Pollensituation so, dass ich entgegen meiner Prinzipien vielleicht mal eine Baumfällung empfehlen würde.


Mit Eis (Bacio und Maracuja, laut C. „eine fantastische Mischung“) und Milchshake (Pistazie) in der Hand ging es zum Weichselufer (Für meine Flussnerds: Die Weichsel ist der big Fluss durch Warschau.) Da haben wir sogar noch ein kleines, wirklich gutes Konzert von einer Frau mit Gitarre bekommen.
Zum Abendessen sind wir in einer mexikanischen Taquería gelandet. Die 4,8 Sterne für Señor Lucas auf Google sind auf jeden Fall berechtigt, das Essen war sehr lecker (wie bekommen sie Tortillas so butterweich hin?) und alles sehr effizient gestaltet. Möglicherweise haben wir sogar Señor Lucas selbst gesehen – auf jeden Fall gab es einen Mitarbeiter, der das Logo auf die Brust tätowiert hatte. Falls es nicht der Inhaber war: Arbeitsplatz for life.


Dann gab es noch einen kurzen Abstecher in die VHS-Bar, die komplett auf die 80er-Ästhetik ausgerichtet ist. Leider hat man uns die lustig klingenden Mocktails verwehrt, weil die Karte nicht mehr aktuell war. Die Drinks waren sehr solide, aber mit El Koktel hatten wir wohl vorgestern einfach die beste Bar für uns gefunden. Da weiß man doch, wo wohl der letzte Abend stattfinden wird.


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