Japan – Tops und Flops

Ich bin jetzt seit ein paar Tagen wieder mehr oder weniger heile in Deutschland und wie versprochen habe ich auch noch einen kleinen Recap für euch. Wie im ersten Post möchte ich eure Aufmerksamkeitsspanne nicht zu stark strapazieren und habe euch deswegen zur einfachen Orientierung zwei kleine Top/Flop-Fünf-Listen (und ein paar Statistiken) mitgebracht.

Hauptsächlich bin ich ja nach Japan gefahren um ein paar Dinge zu sehen. Wie zu erwarten gab es ein paar Orte, die mich wirklich beeindruckt und/oder glücklich gemacht haben, deswegen folgt hier die Liste der Top 5 Dinge, die ich besucht habe:

  • Der Moos-Tempel. Das ist wirklich das Highlight, auf das ich immer zuerst zu sprechen komme, wenn mich jemand nach meinen Erfahrungen in Japan fragt. Gerade nach der stressigen Atmosphäre in den anderen Tempeln Kyotos war das hier einfach Erholung pur. Zudem war der Garten wirklich wunderschön anzusehen und selbst in der dritten Runde haben mich noch neue Dinge begeistert.
  • Der Steingarten im Ryoan-ji-Tempel. Auch hier war nicht so viel los, was sicherlich meinem Genuss sehr geholfen hat, aber trotz der Anwesenheit der anderen Besucher (und der Töne, die diese von sich gegeben habe) konnte ich auch hier sehr entspannen. Ich verstehe, warum sie es einen Zen-Garten nennen, ich wünschte ich hätte so einen Garten zuhause.
  • Das Ghibli Museum war zwar nicht so Ghibli-spezifisch, wie ich gedacht hätte aber trotzdem in allen Aspekten von A wie Architektur bis A wie Ausstellungsobjekte super. Zudem war das hier glaube ich mein Lieblings-Museumsshop der Reise, in dem ich sicherlich noch deutlich mehr Geld hätte lassen können, als ich es sowieso schon getan habe.
  • Das Kyoto Railway Museum stand tatsächlich während der Planung gar nicht so weit oben auf meiner List der Ziele, hat mich aber trotzdem sehr glücklich gemacht. Ich glaube mein innerliches Kind hatte lange nicht mehr so viel Spaß in einem Museum, es war definitiv der Ort auf meiner Reise, wo ich am häufigsten vor purer Freude gelächelt habe.
  • Der Skytree. Ich mag Aussichtsplattformen und das hier ist die beste Aussichtsplattform auf der ich jemals war. Viel davon liegt natürlich daran, dass Tokyo sich einfach super als Anschauobjekt anbietet, aber ich kann auch sehr wertschätzen, wie gut der Skytree diese Ansicht präsentiert und es Menschen wir mir ermöglicht gut Fotos zu machen. Ich wünschte nur, ich hätte einmal den Fuji sehen können, aber es ist wie es ist.

Leider kann in 3 Wochen Urlaub auch nicht alles perfekt sein. Um zukünftige Generationen davon abzuhalten die gleichen Fehler wie ich zu machen folgen die Flop 5 Dinge, die ich besucht habe:

  • Osaka ist hier wahrscheinlich etwas unangebracht auf dieser List, da ich hier auch sehr viele schöne Dinge gesehen habe. Irgendwie hat sich die Stadt aber dann doch nicht so gelohnt wie ich es mir gewünscht hätte. Im Grunde war es auch einfach eine weitere Großstadt, die aber dann auch wieder weniger zu bieten hatte als Tokyo. Rückblickend wäre ich glaube ich in meiner dritte Woche lieber noch ein bisschen durch Japans Süden herumgereist.
  • Der schlechte Aussichtsturm in Osaka. Das war definitiv das lowlight meiner Reise. Die Aussicht war zwar ganz okay, aber nach der Stunde, die ich warten musste um da hochzukommen hatte ich echt keine Lust mehr die zu genießen. Das muss man erst mal hinbekommen.
  • Das Osaka Castle sollte man sich einfach nur von Außen anschauen. Keine besonders gute Aussicht, viel zu voll und zu wenig Räume, in denen Fotos erlaubt sind. Gerade nach dem Himeji Castle wurde mir klar, dass Osaka da eigentlich mehr rausholen müsste.
  • Der Shop des Nintendo Museums hat mich leider echt kaltgelassen. Ich war davon ausgegangen hier richtig Geld zu lassen, aber leider war alles irgendwie sehr auf die Konsolen anstatt auf die Charaktere aus den Spielen fokussiert. Die normalen Nintendo-Shops waren hier einfach durch die Bank besser, was ich ein bisschen Schade fand.
  • Kabuchiko war das eine Viertel Japans, in dem ich mich ein bisschen unwohl gefühlt habe, da die Promoter sehr schlecht darin waren ein „Nein“ zu akzeptieren. Auch hat das Viertel glaube ich neben viel Neonschildern (so schön die auch waren) nicht sonderlich was zu bieten.

Aber nicht nur die Orte haben mich in Japan begeistert, Teile des Lebens dort sind natürlich ganz anders als hier in Deutschland. Ein paar dieser Aspekte habe ich den letzten Tagen hier schon sehr vermisst, es folgen 5 Dinge, die wir aus Japan importieren sollten:

  • Kirschblüten sind einfach super. Ich weiß, dass es sie auch hier gibt, aber in Japan sind das komplett andere Größenordnungen. Zudem haben sie da auch noch verschiedene Kirschblütenarten, was den Zeitraum, in dem man sie genießen kann nochmal schön verlängert.
  • Dank den Konbinis und vending machines hatte ich in Japan nie das Problem schnell etwas Kalorien in mich zu bekommen. Einfach alle fünf Minuten an einem Laden, der super billige Snacks (und was man sonst noch so braucht) für Zwischendurch verkauft ist einfach super. Als ich in Deutschland dehydriert am Bahnhof angekommen bin und die vending machine auf dem Gleis mir Wasser für 3€ andrehen wollte, wusste ich direkt was mir fehlt.
  • Ich weiß nicht, ob Ramen und Onigiri technisch gesehen unter fast food fallen, aber die beiden sind einfach die perfekten Essen für Zwischendurch. Man bekommt die über all innerhalb weniger Minuten und ich glaube von beiden kann man einfach keine schlechten Versionen herstellen. Ich wünschte diese beiden Essen wären hier ähnlich weit verbreitet.
  • Das Zugsystem ist einfach super. Anscheinend ist es möglich, dass Züge tatsächlich pünktlich sind und regelmäßig fahren. Who would’ve thought?
  • Für mich als solo traveler war es besonders schön, dass es kein Stigma gegen Restaurantbesuche als Einzelperson gibt. Fast jedes Restaurant hat eine Theke extra für diesen Zweck und ich wurde kein einziges Mal schief angeschaut, wenn ich nach einem Platz für eine Person gefragt habe.

Aber natürlich ist in Japan nicht alles perfekt. Sicherlich sind das alles sehr oberflächliche Dinge, aber besonders aufgefallen sind mir folgende 5 Dinge, die gerne in Japan bleiben können:

  • Anzugpflicht beim Job ist da noch super beliebt und ich habe mit jedem Salaryman, den ich um 18 Uhr im Anzug im vollsten (und schwülsten) Zug der Welt gesehen habe, mitgefühlt. Brauch ich nicht.
  • Japan hat mit Abstand das schlechteste Toilettenpapier, was ich je gesehen habe. Super fragil und anscheinend maximal zweilagig, einfach cringe. Außerdem kann man in super vielen öffentlichen Bädern sich seine Hände einfach nicht trocknen, was ich extrem wirr finde.
  • Als Reise“blogger“ hat mich echt gestört, wie oft man keine Fotos machen durfte. Ich sehe, dass die nicht wollen, dass in Museen keine stundenlangen Photoshoots gemacht werden oder bestimmte kulturelle Zeremonien einfach nicht fotografiert werden sollen, aber oft habe ich die Regelungen einfach nicht verstanden und war deswegen nur traurig.
  • Kyotos Busse sind das schlimmste, was mir je passiert ist. Enough said.
  • Ich hatte in Japan nur ein Badezimmer, was mich nicht auf irgendeine Art und Weise abgefuckt hat. Meistens waren die einfach viel zu klein oder hatten irgendwelche abenteuerliche Konstruktionen, die willkürlich Klospülung, Waschbecken oder Dusche untereinander verknüpft haben.

Im Großen und Ganzen möchte ich aber hier auf jeden Fall eine ganz klare Reiseempfehlung für Japan aussprechen. Es gibt hier wirklich für jeden was zu sehen und während ich nicht unbedingt länger dort hätte bleiben müssen, plane ich mental schon meine nächste Reise dort hin. Japan bekommt auf jeden Fall five big booms von mir.

Nach diesen ganzen Informationen habe ich euch auch noch ein paar Reisestatistiken zu bieten:

Schritte in Japan433.226
Schritte pro Tag in Japan21.661,3
der 22., 23.03 und 13.04 sind meine An-/Abreisetage, diese habe ich der Vollständigkeit halber hier mit aufgeführt, sie zählen aber nicht in die Statistik oben mit rein
digitale Fotos & Videos in Japan7.657
digitale Fotos & Videos pro Tag in Japan348
am 01.04 kam übrigens der Blog mit dem Namen „Der Tag, an dem Jonas keine Fotos machen durfte“ raus, akkurate Beschreibung der Situation meinerseits würde ich sagen
analoge Fotos gemachtca. 418
Blasen gelaufenunerklärlicherweise 0
Blasenpflaster, die 18.671km um die Welt geflogen wurden10
Portionen Ramen gegessen13
Stunden in Japan464
Zeit zwischen Landung in Düsseldorf und meinem Arbeitsbeginn23 Stunden und 50 Minuten
Flugdauer insgesamt30 Stunden und 17 Minuten
Wörter in diesem Blog geschrieben (exklusive diesem Post)22.005

Und für alle, die hier bis zum Ende gelesen haben, gibt es auch noch die Auflösung aus dem Torii-Ratespiel. Ich habe nachgezählt (war übrigens sehr nervig, ich weiß nicht wessen Idee das war) und 385 Toriis gefunden, womit Corona unsere Siegerin ist (mit einer Abweichung von 19 Torii. Auf Platz zwei liegt Hiro (mit einer Abweichung von 38) und auf Platz drei Jannis (mit 51 zu wenig Toriis). Trostpreise gibt es hier aber leider nicht, better luck next time.


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