Am Sonntag sind wir zu blauem Himmel aufgewacht. Also, so zwei Quadratzentimeter blauer Himmel zwischen sehr vielen Wolken, aber immerhin. Unsere Mission lag auf jeden Fall weiter draußen und heißt Greenwich.
Vorher muss ich euch aber noch kurz von den Ampeln hier erzählen, die sind nämlich komplett fucked. Bei einer Fußgängerampel mit einer Mittelinsel wird der zweite Teil der Ampel nicht automatisch mit dem ersten Teil grün. Stattdessen muss man über die halbe Ampel laufen, nochmal auf einen Knopf drücken und dann wieder warten. Dafür bekommt man an manchen Kreuzungen die doppelte Dosis: Es werden nicht die parallelen Ampeln gleichzeitig grün, sondern die im 90-Grad-Winkel zueinander. Wenn man also zwei Ampeln überqueren will, muss man richtig sprinten.
Wir haben demnach volles Verständnis dafür, dass Fußgängerampeln hier von allen Leuten missachtet werden. Allerdings konnten wir auch schon einige beinahe-Unfälle beobachten, also vielleicht ist da doch noch Optimierungsbedarf.
Außerdem noch ein Nachtrag zum Wasserhahn-Hate gestern: Es dauert genau eine Minute und acht Sekunden, um da eine große Wasserflasche zu füllen. Tut mit dieser Info, was ihr wollt, ich möchte sie euch nicht vorenthalten.
Anyways, zurück nach Greenwich. Es ist richtig nett da, abgesehen davon, dass sie es jetzt als „Greenwitch“ zum Wicked-Marketing benutzen (I wish I was joking). Um nach Greenwich zu kommen, kann man durch einen 1902 gebauten Tunnel unter der Themse herlaufen, das haben wir natürlich getan. Greenwich ist ein Stadtteil von London und Standort des Nullmeridians. Von dort aus wurde bis 1974 Zeit gemessen und navigiert (danke, Wikipedia). Leider haben sie die Meridian-Linie selbst mittlerweile gepaywalled. Aber dafür gibt es dort gratis die beste und windigste Aussicht auf London, das Queen’s House (Home of Freddie Mercury) und das Maritime Museum mit Percy dem Pinguin und einer krassen Astronomie-Fotoausstellung.
Außerdem gibt es eine kümmerliche Eiche, die sie 2023 für den neuen König eingepflanzt haben („King Charles ihm sein Pissbaum“, Zitat unbekannt). Als kleine Stärkung nach unserem morgendlichen Almond Croissant (Jonas Rating: Das lustige kleine portugiesische Gebäck, was ich vorher hatte, war besser/10, Kerstin Rating: 7/10, weil Croissant geil aber zu viel Marzipan drin) gab es für Jonas noch einen „award-winning“ Hot Dog, der sich irgendwie doch als recht durchschnittlicher Hot Dog herausstellte.
Schätzfrage: Wie viele Buslinien gibt es in London? Die Antwort bekommt ihr vielleicht im morgigen Post, wenn ich dran denke. Mit einer davon sind wir auf jeden Fall zur Tower Bridge gefahren und dann drübergelaufen (again, sehr windig). Von da aus muss man sich den Tower of London anschauen, der so verhältnismäßig unspektakulär ist, dass wir mit zwei Personen nur insgesamt ein Foto davon gemacht haben.
Die St. Paul‘s Cathedral allerdings, da haben die Engländer gekocht. Das Ding erstreckt sich so majestätisch in den Nachthimmel, wie es ein kirchliches Gebäude nur tun kann. Über die Millenium Bridge (heißt so, weil 2000 eröffnet) ging es im leichten Regen zum Tate Modern, wo wir uns noch die Aussichtsplattform geben wollten. Aber die schließt, wie sich herausstellte, schon eine Stunde vor dem Museum.
Das haben wir dann einfach als Zeichen genommen, noch kurz etwas aus dem Museumsshop mitgehen zu lassen und das Programm für diesen Tag zu beenden. Essen gab es heute Abend zum Mitnehmen von der Cher Thai Eatery (Jonas Rating: 0/10 repectability nachdem wir das mit kleinen Löffeln auf dem Boden unseres Hotels gegessen haben, Kerstins Rating: 10/10). Entertainment für heute gibt es von Tom Cruise, damit ich mich wieder genauer daran erinnern kann, wo er und Henry Cavill in MI6 so in London langrennen.
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